Mit Leinenhandtüchern und Leinenfrottier bin ich das erste Mal in Finnland in Berührung gekommen. Dort - wie im gesamten skandinavischen Raum - werden in der Sauna und im Bad häufig Leinenfrottier Textilien verwendet. Diese bestehen zu einem sehr hohen Anteil aus Leinen und einem kleinen Teil Baumwolle.
Anfangs stand ich diesem Material skeptisch gegenüber, denn die Haptik ist rauher als die von reiner Baumwolle oder Tencel.
Doch ich änderte meine Meinung sofort, als ich mich das erste Mal nach dem Saunagang und der anschließenden Dusche damit abtrocknete. Das Leinenfrottier Handtuch schmiegt sich gut an die Haut und massiert diese ganz leicht. Aber vor allem fällt auf, dass man einfach viel schneller abgetrocknet ist, als mit einem Baumwollfrottee Handtuch. Weil Leinen mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und sie auch schneller wieder abgibt als Baumwolle. Der weitere positive Effekt ist, dass das Tuch insgesamt nicht so quietschnaß wird wie Baumwolle. Und es schneller wieder trocknet.
Leinen wird hauptsächlich in Regionen nahe des Meeres oder der See angebaut. Der Anbau an sich ist kein großer Aufwand, auch weil keine zusätzliche Bewässerung nötig ist. Das ist in Zeiten des Klimawandels ein ganz wichtiger Aspekt. Baumwolle benötigt so unglaublich viel Wasser beim Anbau, dass in manchen Baumwollregionen schon komplette Seen ausgetrocknet wurden.
Die Ernte und die Verarbeitung von Flachs allerdings ist aufwändig und kostenintensiv. Was die hohen Preise für Leinen erklärt.
Im Bad und in der Sauna haben Leinentextilien den unschätzbaren Vorteil der Hygiene. Da die Leinenfasern sehr glatt sind und kaum Luft einschließen, weisen sie Schmutz und Bakterien perfekt ab. Hier kommt auch noch einmal die wasserbindende Eigenschaft von Leinen ins Spiel: eine geringe Feuchtigkeit heißt einfach auch Verhinderung von Bakterien. Auch Gerüche werden neutralisiert.
Leinen ist robuster und deutlich langlebiger als Baumwolle, es lässt sich auch bei hohen Temperaturen waschen. Leinen liebt Wasser! Ein guter Tipp ist es, Leinen vor dem Waschen in der Waschmaschine anzufeuchten.
Im Sommer tun 100% Leinenhandtücher sehr gute Dienste. Sie sind glatt und kühl und trocknen perfekt. Im Winter oder für die Sauna bevorzuge ich Leinenfrottier, welches aus ca. 70% Leinen und 30% Baumwolle besteht und aus Schlingen gewebt wird,
Echtes Leinenfrottier ist ein dreifädig gewebtes Schlingengewebe, was es voluminöser macht, als das übliche zweifädig gewebte Frottier.
Vor einigen Jahren hat die finnische Weberei Lapuan Kankurit ein ganz neues Handtuch Material erfunden: es besteht aus Leinen plus Tencel plus Baumwolle und vereint die positiven Eigenschaften von Leinen und Tencel mit der nach wie vor beliebten Baumwolle. Diese Handtücher sind weicher als Leinenfrottier, leichter und sehr anschmiegsam. Aber sie trocknen so viel besser als reine Baumwollhandtücher und ich mag sie im Bad nicht mehr missen. Wer sich also noch nicht an reine Leinenhandtücher traut oder wem Leinenfrottier zu rauh ist, der probiert unbedingt mal die Leinenmix-Tücher von Lapuan Kankurit.
Leinen Handtücher und Leinenfrottier Handtücher aus Finnland für Sauna und Bad von Jokipiin Pellava und Lapuan Kankurit findet ihr bei Alati.de
https://www.alati.de/collections/leinenfrottier
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Um 1 Kilogramm Baumwolle herzustellen, werden bis zu 11.000 Liter Wasser benötigt!
Zum immensen und schädlichen Verbrauch von Grundwasser für den Anbau von Baumwolle schreibt der WWF folgendes:
https://www.wwf.de/themen-projekte/fluesse-seen/wasserverbrauch/wasser-verschwendung